Parodontitis

Parodontitis

Alles rund um die Zahnfleischentzündung


Man kann was dagegen unternehmen

Die Parodontitis ist eine chronische, bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates zeigt. Die Ursachen der Entzündung lassen sich häufig zurückführen auf unvollständig entfernte bakteriell besiedelte Plaques, die langfristig zu Zahnfleischentzündungen und schließlich zu Zerstörungen des Faserapparates, des Zahnfleischs und des Knochens führen.


Die Ursache dieser Symptome ist eine bakterielle Besiedelung der Zahn- und Wurzelflächen. Wenn bei der häuslichen Reinigung der Zähne nicht alle Beläge vollständig entfernt werden, verbleiben anhaftende Plaque und Zahnstein auf den Flächen der Zähne. Innerhalb dieser Zonen vermehren sich mit der Zeit Bakterien, die nicht nur Karies, sondern die auch oben genannten parodontalen Erkrankungen fördern. In diesen Fällen spricht der Zahnarzt von akuter Gingivitis oder in späteren Stadien von chronischer Parodontitis. (siehe Abb. 1) Während die Gingivitis primär nur das Zahnfleisch betrifft und wieder in den gesunden Zustand überführt werden kann, ist die Parodontitis meistens weiter fortgeschritten. Hierbei sind über das Zahnfleisch hinaus auch der Faserapparat und ggfs. der Knochen mit betroffen. Eine vollständig reversible Heilung ist in diesem Fall nicht möglich.

Abb. 1 Entwicklung einer Zahnfleischerkrankung

Doch nicht nur eine unzureichende Mundhygiene stellt einen Risikofaktor für Parodontitis dar. Insbesondere Raucher, Diabetiker, Schwangere und Patienten, die nach Organtransplantationen orale Immunsuppressiva einnehmen müssen oder nach längerer Radio/Chemotherapie, sind besonders gefährdete Patientengruppen. Die Grundlage für eine erfolgreiche Parodontitis-Therapie ist die detaillierte Aufklärung. Im Anschluss an das Aufklärungsgespräch wird eine spezieller Befund erhoben und ein Röntgenbild angefertigt, damit eine Behandlung bei der Krankenkasse beantragt werden kann. Da der Erkrankung in den meisten Fällen eine unzureichende Entfernung der Beläge und des Zahnsteins zugrunde liegt, ist die vollständige Reinigung aller Zahn- und Wurzeloberflächen das angestrebte Therapieziel. Im Vorfeld der eigentlichen Parodontitis-Behandlung erfolgt vorher eine professionelle Zahnreinigung. Diese wird in den meisten Zahnarztpraxen durch eine zahnmedizinische Prophylaxe-Assistentin durchgeführt.


Nach ca. 2-4 Wochen liegt der genehmigte Plan der Krankenkasse vor und die eigentliche Behandlung kann beginnen.

Je nach Ausprägung der Erkrankung unterscheidet man zwischen:


a) geschlossener Parodontitis-Behandlung

Hierbei wird das Zahnfleisch an Ort und Stelle belassen und mit speziellen sogenannten Küretten (siehe Abb. 2) unter Betäubung die Beläge von den Zähnen entfernt. Weiterhin können auch maschinelle Ultraschall-Aufsätze zur Hilfe genommen werden bei besonders hartnäckigen Belägen. Meistens wird diese Behandlung in einer Sitzung durchgeführt und alle von der Parodontitis betroffenen Zähne gereinigt. Nach Reinigung aller Zähne werden antibiotische Spüllösungen wie z.B. 0,1 %ige Chlorhexamed-Lösungen verwendet, um die gereinigten Taschen durchzuspülen. Anschließend kann zusätzlich ein Chlorhexamed-Gel in die Taschen eingelegt werden. Die Anwendung von Chlorhexamed-haltigen Mundspüllösungen wird für die Dauer von 2-4- Wochen empfohlen.

Parodontitis-Instrument Zahnarzt

Abb. 2 Kürette zur Reinigung der Wurzeloberflächen

b) offener Parodontitis-Behandlung

Grundsätzlich erfolgt die Reinigung der Zähne mit den gleichen Instrumenten wie bei der geschlossenen Behandlung, jedoch wird hierbei das Zahnfleisch vom Knochen abgehoben, um eine bessere Sicht während der Reinigung zu haben. Der Ablauf der Reinigung ist prinzipiell gleich wie bei der geschlossenen Behandlung. Am Ende wird die Schleimhaut wieder vernäht. Die offene Parodontitis-Behandlung sollte im Regelfall nur nach vorheriger geschlossener Reinigung erfolgen und ist auch lediglich in sehr schweren Fällen indiziert. Insbesondere bei der offenen Parodontitis-Therapie ist auch in den darauf folgenden Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient, Arzt und Prophylaxe-Assistenz sowie regelmäßige Zahnreinigungen und eine gute häusliche Zahnpflege für den langfristigen Erfolg absolut essentiell!


In regelmäßigen Abständen sollte es daher nach einer Parodontitis-Therapie zu Nachuntersuchungen und professionellen Zahnreinigungen kommen!

Bei Diabetikern ist die korrekte Einstellung der Blutwerte für den Erfolg der Behandlung essentiell. Raucher erzielen deutlich bessere Ergebnisse, wenn das Rauchen eingestellt wird.


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