Biokompatibilität

Die Verträglichkeit mit Zähnen ist sehr wichtig

Über Keramik bis hin zu Titan

Als biokompatibel werden Werkstoffe und Materialien bezeichnet, die keinen negativen Einfluss auf Lebewesen oder deren Strukturen in Ihrer Umgebung haben. Dies ist insbesondere bei Implantaten, die über einen langen Zeitraum in direktem Kontakt zu einem Lebewesen stehen, von enormer Bedeutung.

Hinsichtlich der verschiedenen Ausprägungen von Biokompatibilität unterscheidet man:

a) biotolerant

Biotolerant bedeutet, dass ein Werkstoff langfristig, d. h. Monate oder Jahre im Körper verweilen kann, ohne dass es zu Zersetzungen, Zellveränderungen oder toxischen Reaktionen kommt. Hierbei treten geringfügige Mängel in der Gewebereaktion auf.

b) bioinert

Bioinert bedeutet, dass es zu keiner biologischen oder chemischen Wechselwirkung zwischen Werkstoff und Gewebe kommt. Es werden hierbei keine toxischen Substanzen freigesetzt. Der Körper ummantelt hierbei den Werkstoff mit Bindegewebe und es findet keine Abstoßungsreaktion statt. Um bioinert klassifiziert zu sein, muss ein Werkstoff thermisch stabil, korrosionsbeständig, beschichtungsfähig und nicht ansprechend sein. Beispiele: einige Keramiken sowie Kunststoffe und die meisten Metalle

c) bioaktiv

Bioaktiv beschreibt die Reaktion eines Knochens auf das Implantat bzw. einen Werkstoff, welche eine Adhäsion vom Knochen an der Grenzschicht zum Implantat zulässt. Dies kann durch eine Beschichtung erreicht werden. So kann ein bioinerter Werkstoff z. B. durch eine Beschichtung „bioaktiv“ reagieren. Hierbei reagiert das Implantatmaterial oder die Beschichtung mit dem Knochen, so dass nicht nur Druckbelastungen wie bei bioinerten Stoffen sondern auch Zugbelastungen möglich sind. Generell bedeutet bioaktiv, dass der Körper versucht, den Werkstoff so zu integrieren, dass er die für den Körper notwendigen Aufgaben vollständig übernehmen kann.

Bei Fragen können Sie uns jederzeit ansprechen, wir erklären Ihnen gerne mehr dazu!

Typische Werkstoffe, welche meist zu dem Begriff „bioaktiv“ gezählt werden, bestehen aus Kohlenstoffen, Keramiken und Gläsern. Die zahnärztlichen Implantate weisen eine spezielle Beschichtung auf, die die Titanoberfläche, welche an sich nur bioinert ist, in eine bioaktive Schicht umwandeln. Diese Beschichtung ermöglicht, dass der Patient nach einer Einheilungsphase mit den Implantate auch stärkste Belastungen durchführen kann.