Abszess

Abszess

Wenn die Immunabwehr es nicht mehr alleine schafft


Wir helfen Ihnen gerne

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung  in einer Körperhöhle, die durch eine Entzündung bedingte Einschmelzung des Gewebes entstanden ist und nicht vorher schon vorhanden war, wie z.B. die Kiefer- oder Stirnhöhle. Bei einer Eiteransammlung in einer bereits bestehenden Körperhöhle spricht man von einem Empyem. Die Einschmelzung des Gewebes wird als Abszedierung bezeichnet


Symptome:

  • Schwellung
  • Rötung
  • Wärme
  • Schmerzen
  • bei Druck ggfs. Eiterausfluss
  • eingeschränkte Funktion
  • ggfs. Fieber, Schüttelfrost
  • gesteigerte Entzündungswerte


Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich entdeckt haben, kontaktieren Sie uns sofort!


Ursachen für Abszesse:

  • bakterielle Infektionen
  • sterile Infektionen ohne Erregernachweis
  • Abszesse nach Operationen, Spritzen
  • Fremdkörper im Gewebe
  • u.v.m.


Im Bereich von Mund, Kiefer und Gesicht geht die Mehrheit der Abszesse von Zähnen oder dem Zahnhalteapparat aus. In diesen Fällen spricht man von odontogenen Infektionen, die ca. 2 von 3 Infektionen in diesem Bereich ausmachen. Bei einem Drittel der Infektionen spricht man von rhinogenen ("von der Nase ausgehend") Infektionen, da Sie eine der Nasennebenhöhlen betreffen. Da die rhinogenen Infektionen in den Fachbereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde gehören, soll hier näher auf die dentogenen eingegangen werden. Die beiden häufigsten Ursachen für odontogene Infektionen:


  • tiefe Karies
  • Parodontitis marginalis


Bei einer tiefen Karies breiten sich Bakterien innen über den Zahnnerv bis an die Wurzelspitze aus und verursachen hier im Kieferbereich eine starke Entzündung, woraus sich im Zuge der Immunreaktion eine große Menge Eiter ansammeln kann. Dies führt im akuten Zustand zu starken Schmerzen und den oben beschriebenen Symptomen.


Bei einer Zahnfleischentzündung breiten sich die Bakterien sozusagen "außen" am Zahn entlang ggfs. bis zur Wurzelspitze aus, ohne das der Zahn eine Karies hat. Dies kann dann zu Zahnfleischentzündungen und zu Zerstörung des Knochens führen. Es kann dann ggfs. "seitlich" am Zahn zu einem Parodontalabszess kommen, der die typischen Symptome wie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Eiteransammlung mit sich bringt.

Gelangen die Bakterien tatsächlich bis an die Wurzelspitze, kann es auch zu einem Abszess kommen, der dem einer Karies ähnelt. Man spricht dann von einer kombinierten Endo-Paro-Läsion, da die Bakterien von außen entlang bis an die Wurzelspitze und bis in den Zahnnerv gewandert sind, ohne dass der Patient ggfs. eine Karies am Zahn hat.

Unabhängig davon, wie es zu einem Abszess gekommen ist, richtet sich die Therapie nach einem alten, aber bis heute gültigem Grundsatz:


 "Ubi pus, ibi evacua!"

(lat. "Wo Eiter ist, dort entferne ihn") 


Dies bedeutet, dass bei Abszessen unter Anästhesie eine Inzision (lat. "Schnitt") durchgeführt wird, damit der Eiter abfließen kann. Zudem wird der Schnitt meistens für einige Tage mit einem Gaze-Streifen oder einer Gummilasche offen gehalten, damit etwaigem, nachkommendem Eiter eine Abflussmöglichkeit geschaffen bleibt. Würde man die Wunde zunähen, könnte es erneut zu einer Eiteransammlung und einem Abszess kommen. Die Streifen können hierbei mit einer antibiotischen Salbe beschickt sein, damit das Infektions-geschehen positiv lokal beeinflusst wird.


Bei einer tiefen Karies sollte der betroffene Zahn ebenfalls durchbohrt werden und eine Entfernung des Nervs eingeleitet werden. Zusätzlich sollte ein Antibiotikum in Tablettenform für einige Tage verschrieben werden. Der Patient sollte täglich zum Streifenwechsel erscheinen, bis kein Eiterausfluss mehr nachgewiesen werden kann.

Die Prognose nach einem eitrigen Abszess ist bei entsprechender Therapie sehr gut.

Share by:
Termin
online buchen
Doctolib